🛡️ DEFENSIVE – FORECHECKING
Ziel des Forecheckings:
Gegnerische Spieleröffnung frühzeitig stören, einfache Pässe und Auslösungen unterbinden.
Fokusbereiche:
Bandenpässe zustellen
Laufwege in die Mitte verhindern
Gegner zu Fehlern zwingen
Ausgangspunkt:
Grundvariante des 2-1-2 mit zwei vordersten Spielern (Flügel) gegen zwei aufbauende Gegner.
🔍 Aufgaben & Coaching-Punkte pro Position
BALLFLÜGEL (vorderster Spieler auf Ballseite)
🔴 BALLFLÜGEL (vorderster Spieler auf der Ballseite)
Aufgaben:
Bandenpass aktiv blockieren
Gegner zur Spielfeldmitte oder in die Sackgasse lenken
Direkter Druck auf den ballführenden Spieler
Coaching-Punkte:
Gegnerische Stockseite erkennen und ausnutzen
Priorität: Laufweg in die Mitte blockieren > Bandenpass
Anlaufrichtung: Schräg – um Pass & Laufweg gleichzeitig zu decken
GEGENFLÜGEL (Flügel auf ballabgewandter Seite)
🔵 GEGENFLÜGEL (Flügelspieler auf der ballabgewandten Seite)
Aufgaben:
Querpass ins Zentrum verhindern
Rolle des Ballflügels übernehmen bei Seitenwechsel
Gegner im Rücken ständig im Blick behalten
Coaching-Punkte:
Aktive Kommunikation mit Verteidigern
Position flexibel anpassen je nach gegnerischer Staffelung
Umschaltfähigkeit bei schneller Spielverlagerung
CENTER
⚫ CENTER (zentrale Figur im Forechecking)
Aufgaben:
Kontrolle über den drittvordersten Gegner
Mitte sichern & Passlinien in den Slot schließen
Unterstützt je nach Situation den Flügel oder den Verteidiger
Coaching-Punkte:
Zentrale Kommunikationsrolle – verbindet Linien
Je nach Spielvariante:
Druck auf den Außenspieler bis zur Bande
Oder Schwerpunkt auf Raumkontrolle & Antizipation
BALLVERTEIDIGER (Verteidiger auf Ballseite)
🟠 BALLVERTEIDIGER (Verteidiger auf Ballseite)
Aufgaben:
Eingreifen, wenn Ball hinter die erste Linie gespielt wird
1-gegen-1-Situationen aktiv kontrollieren
Gegner vom Zentrum fernhalten
Coaching-Punkte:
Reaktive Schnelligkeit bei Pässen durch die erste Linie
Fokus auf Seiten- & Tiefendeckung
Pass- und Dribbelwege blockieren, statt direkt attackieren
GEGENVERTEIDIGER
🟣 GEGENVERTEIDIGER (Verteidiger auf ballferner Seite)
Aufgaben:
Absicherung als letzter Mann
Gegnerische Tiefenläufe antizipieren
Deckung der gefährlichen Räume (z. B. Slot, Rückraum)
Coaching-Punkte:
Klare Kommunikation mit allen Spielern
Entscheidung: Mannorientierung oder Raumdeckung je nach Spielsituation
Situatives versetztes Stehen (z. B. im W-System) zur besseren Raumkontrolle
🔄 Varianten des Forechecking im 2-1-2-System
Grundidee:
Gegner baut mit zwei Spielern auf – ideal für symmetrisches Forechecking.
Ablauf:
Ball- und Gegenflügel orientieren sich an der Zentrallinie, wechseln situativ ihre Aufgaben bei Seitenverlagerung.
Coaching-Hinweis:
Schwierigkeit liegt im präzisen Wechsel der Laufwege, besonders bei Gegnerbewegung über die Zentrallinie hinweg → Timing & Kommunikation entscheidend.
🔹 Variante 1: Rechter Flügel übernimmt zentralen Gegner
Ziel: Früher Druck, sofortige Pressingmöglichkeit.
Vorteil: Aktiver, potenziell Ballgewinne im Aufbau.
Nachteil: Lücken auf der ballfernen Seite – Risiko bei schnellen Seitenwechseln.
🔹 Variante 2: Center übernimmt zentralen Gegner
Ziel: Kompakte Formation, defensive Stabilität.
Vorteil: Verteidiger bleiben in stabiler Tiefe, weniger Raum für Durchbrüche.
Nachteil: Weniger aggressive Balleroberung, passive Wirkung.
🧭 Coaching-Schlüssel:
Kommunikation & klare Mannorientierung der Verteidiger sind in beiden Varianten absolut zentral, insbesondere bei schnellen Umschaltmomenten.
🔄 Übergang zur Zone Defense – „Aufschliessen“ aus dem Forechecking
🧭 Prinzipien & Positionsverhalten
Wichtig:
Der Übergang muss fließend erfolgen – zwischen aktivem Forechecking und organisierter Zone Defense darf keine Lücke entstehen.
🧠 Coaching-Empfehlungen & Varianten
Je nach Gegner und Spielstand:
Aktiv/aggressiv gegen schwächere Gegner oder bei Rückstand.
Passiv/kontrolliert bei Führung oder gegen starke Spielaufbauer.
W-System: Asymmetrisches Verschieben, um Gegner gezielt in Pressingzonen zu lenken.
Center-Pressing: Center als erste Pressinglinie gegen zentralen Gegner.
Ballflügel-Variationen: Wechsel zwischen aggressivem Anlaufen und passiver Blockade – je nach Spielsituation.
Besonders wichtig bei:
Rollenwechsel im Forechecking
Umschalten auf Zone Defense
Seitlichem „Shift“ (Verschieben der Formation)
Voraussetzung für:
Saubere Übernahmeprozesse (Switchen)
Effektive Raumkontrolle
Hohe taktische Flexibilität
FÜR DEN COACH
Allgemeine Empfehlungen:
Fangen einfach an: Verwenden Sie die grundlegende 2-1-2-Struktur als Basis
Betone die Kommunikation: Klare Rollen und ständige verbale Hinweise sind für defensive Stabilität und koordiniertes Pressing unerlässlich.
Trainieren situative Anpassungen: Bereiten Sie das Team darauf vor, häufige Spielmuster zu erkennen und sich darauf einzustellen (z. B. 2 oder 3 Gegner im Angriff, Rückpässe, Seitenwechsel).
Nutzen Video-Feedback: Analysieren Sie mit dem Team Forechecking-Sequenzen, die Ausführung von Rollen und Übergänge in die Zonenverteidigung.
Priorisiere die Fitness: Insbesondere für Verteidiger und den Mittelmann, da ein aktives 2-1-2-System hohe Laufanforderungen stellt.
Taktische Varianten:
Vom CENTER geführtes Pressing: Der CENTER rückt weiter nach vorne, um frühzeitig Druck auszuüben, wodurch ein 2-1-2-System entsteht, das in seiner Bewegung einem 1-2-2-System ähnelt.
Passives 2-1-2: Halten Sie kompakte Linien aufrecht und konzentrieren Sie sich eher auf die STABILITÄT als auf Druck – insbesondere gegen technisch starke Gegner.
W-Variante: Versetzen Sie die Verteidiger vertikal, um die Abdeckung der zentralen Zone zu verbessern und Überzahlsituationen des Gegners auszugleichen.
Rotierende Flügel: Der Flügelspieler auf der Ballseite wechselt je nach Ballbewegung des Gegners mitten im Pressing die Rolle, um die Unvorhersehbarkeit zu erhöhen.
Halbpositionen Falle: Den Gegner mit einem kontrollierten Abstand in die Halbposition locken und dann mit koordiniertem Druck den Ballgewinn oder den System-Collaps herbeizuführe