DEFENSIVE VARIANTEN IM SYSTEM
ÜBERBLICK - Verschiedene Varianten des 2-1-2
Fokus: Mehr Flexibilität, Ballgewinne forcieren, situativ anpassen.
🔷 3 Varianten:
✅ Mitte-Schliessen-Variante
✅ W-/M-System
✅V ariables Forechecking
VARIANTE 1: MITTE SCHLIESSEN
Zielgerichtetes Steuern des Gegners in die offenen Halbpositionen
Flügelspieler agieren zentraler, lassen bewusst die Passlinie zur Bande offen
Intention: Gegner in vordefinierte Räume lenken, wo vorbereitete Zweikämpfe stattfinden können
Ballgewinne in definierten Zonen, z. B. in den Halbpositionen/Taschen oder an der Bande
Spielkontrolle durch Raumlenkung statt permanentes Pressing
Aufbauen einer defensiven Struktur, aus der heraus aktiv Ballgewinne provoziert werden.
Gegner wird gezielt in kontrollierbare Räume gedrängt
Möglichkeit, klare Ballgewinnzonen festzulegen und gezielt zu nutzen
Hohe Flexibilität:
Anpassbar je nach Linie
Gegnerabhängig
Situativ im Spiel anpassbar (z. B. bei Führung oder Rückstand)
Besonders geeignet bei:
Zweikampfstarken Verteidigern, die in isolierten Duellen Vorteile haben
Gegnern mit starker Zentralachse (gefährliches Spiel durch die Mitte)
Gut kombinierbar mit:
1-2-2-ähnlichen Grundsystemen
Variablen Forechecking-Ansätzen (z. B. situativ Doppeln in den Ecken)
VARIANTE 2: W-/M-SYSTEM
Versetztes Positionsspiel der Flügelspieler:
Rechter Flügel schließt konsequent die Seite
Linker Flügel schließt die Mitte
Ziel: Den Gegner bewusst auf eine Seite lenken, um Druck- und Ballgewinnzonen zu erzeugen
Linker Verteidiger steht leicht vorgeschoben → ermöglicht schnellen Zugriff bei Seitenwechsel
Center unterstützt situativ auf der ballfernen Seite, übernimmt absichernde Rolle
Ballgewinnziel: Seitliche Zonen, besonders geeignet für Doppeln in den Ecken
Aggressive Variante
Aktives Doppeln in den Ecken
Ziel: Forcierter Ballgewinn durch koordinierte Zweikämpfe
Defensive Variante
1-gegen-1-Deckungen ohne aktives Doppeln
Fokus liegt auf Raumkontrolle und Fehlerprovokation
Kein systematischer Ballgewinn erzwungen – sicherheitsorientiert
Effektiv gegen Teams mit drei aufbauenden Gegnern oben
Klare Rollenverteilung – keine komplexen Systemwechsel nötig
Gegner wird kontrolliert in planbare Räume gelenkt
Möglichkeit, je nach Spielsituation zwischen aktiver und passiver Variante zu wechseln
Teams mit gutem Verständnis für Raumdeckung und Übergabeprinzipien
Mannschaften, die Pressing situativ und zonenorientiert einsetzen wollen
Systeme mit kommunikationsstarken Flügeln und einem reaktionsschnellen Center
VARIANTE 3: VARIABLES FORECHECKING
Kombination mehrerer Forechecking-Systeme (z. B. 2-1-2, 2-2-1, situatives Pressing)
Stürmer agieren situativ und intuitiv, treffen Entscheidungen im 1-gegen-1
Anpassung des Forechecking-Verhaltens an Spielsituation und Gegnerverhalten
Hohe Flexibilität im Spielaufbau und -druck
Situativer Wechsel zwischen verschiedenen Systemen möglich (z. B. zwischen Pressing und kontrolliertem Rückzug)
Spieler dürfen natürlicher, reaktiver und spielintelligenter agieren
Erhöht Unberechenbarkeit für den Gegner
Empfohlener Aufbau in Etappen:
Mit einem Grundsystem starten (z. B. 2-1-2 konservativ)
Elemente ergänzen:
Fertigsteuern (Gegner bewusst in bestimmte Zonen lenken)
Doppeln (Zwei Spieler attackieren gezielt den Ballführenden)
Pressingphasen und links-/rechtsseitiges Steuern situativ integrieren
Verteidiger: Müssen sehr gut kommunizieren, antizipieren und sich schnell anpassen
Center: Braucht Entscheidungsfreiheit, starke Übersicht und klare Optionen im Umschaltspiel
Flügel: Hohe Spielintelligenz für 1-gegen-1-Entscheidungen im Forechecking
Teams mit taktisch geschulten, kommunikativen Spielern
Mannschaften, die flexibel auf unterschiedliche Gegner und Spielsituationen reagieren möchten
Fortgeschrittene Teams, die bereits ein gutes Grundsystem beherrschen und weiterentwickeln wollen
ZUSAMMENFASSENDE EMPFEHLUNG
🔷 Systemwahl
Das beste Forechecking-System ist jenes, das zur Spielerstruktur, zur Teamdynamik und zum Coaching Staff passt. Es gibt kein „perfektes“ System – entscheidend ist die Passung zur Mannschaft.
🔧 Training
Nicht das „Was“, sondern das „Wie“ ist entscheidend.
Ein gutes System funktioniert nur, wenn es intensiv, detailliert und spielnah trainiert wird – inklusive Kommunikation, Triggern und Zonenschwerpunkten.
✅ Empfehlung
Starte mit einem stabilen Grundsystem (z. B. 1-2-2 oder 2-2-1).
Baue darauf schrittweise Variabilität auf – z. B. durch:
situatives Doppeln
zonales Steuern
wechselnde Intensität im Pressing
🎯 Langfristiges Ziel
Eine dynamische Kombination unterschiedlicher Varianten (z. B. „Mitte schließen“, „W-/M-System“, variables Forechecking) sorgt für:
maximale Anpassungsfähigkeit
taktische Unberechenbarkeit
langfristigen Erfolg im Forechecking